Disqus (ausgesprochen wie das englische Wort „discuss“) ist mir schon ein paar Mal bei bekannten deutschen Zeitungen, wo es als Kommentarsystem verwendet wird, positiv aufgefallen. Es ist einfach und intuitiv bedienbar und sieht auch schick aus. Disqus gibt es auch als WordPress Plugin und liegt derzeit in der Version 2.74 vor. Es wurde zwar schon seit Januar 2013 nicht mehr aktualisiert und zeigt nur die Kompatibilität zu WordPress 3.5.2 an, funktioniert allerdings auch unter der aktuellen WordPress Version 3.6.1 und dem hier verwendeten Montezuma Template einwandfrei.
Nach einigem Lesen habe ich mich gestern abend entschlossen, Disqus in diesem Blog als Kommentarsystem zu verwenden. Ein vorheriges Backup der Datenbank und aller Dateien sollte immer selbstverständlich sein. Es lief auf Anhieb einwandfrei, nur kleinere CSS-Anpassungen waren erforderlich. Die alten Kommentare gehen dabei nicht verloren, sie können in’s Disqus-System exportiert werden. Dazu später noch mehr.
Vorteile von Disqus
- Es sind Komentare in Echtzeit möglich.
- Jeder neue Kommentar wird mit der lokalen WordPress-Datenbank synchronisiert. Man kann sich also jederzeit wieder von Disqus verabschieden.
- Spam-Kontrolle und Aussortierung wird von Disqus übernommen. Diesbezügliche WordPress Plugins (wie z.B. Akismet oder Antispam Bee) werden überflüssig.
- Kommentatoren brauchen nicht zwangsläufig einen Disqus-Account. Sie können sich auch über Facebook, Twitter oder Google anmelden. Sie benutzen dann auf allen Blogs oder Zeitungen den selben Acount und erwerben sich dadurch eine gewisse Reputation, die auch dem Blogbetreiber Aufschluss über den Kommentator gibt.
- Auch unregistrierte Gäste können kommentieren, ohne dass der Blogbetreiber gleich von Spam überflutet wird.
- Jeder einzelne Kommentar kann über ein integriertes Voting-System positiv oder negativ bewertet werden.
- Der Blogbetreiber hat mit dem Disqus-Dashboard (in’s WordPress Backend integriert) jederzeit die volle Kontrolle über die Kommentare in seinem Blog. Kommentare können als Spam markiert werden (so „lernt“ der Disqus-Spam-Filter dazu), sie können auch editiert werden.
- Reaktionen auf eigene Kommentaren sind jederzeit sichtbar, egal wo sie abgegeben wurden.
Die Installation des Plugins geht reibungslos vonstatten. Die Domain des eigenen Blog muß zunächst registriert werden. Anschliessend ist derjenige, der die Domain bei Disqus registriert hat, automatisch der Moderator für diese Domain. Weitere Moderatoren können bei Bedarf hinzugefügt werden.
In meinem Falle blieb nur noch die Frage nach einem Sidebar-Widget für die letzten Kommentare zu klären. Auch hierfür gibt es bereits ein WordPress-Plugin. Die Version 1.1 von Disqus Recent Comments Widget erledigt diese Aufgabe exzellent, allerdings muß hierzu ein API-Key im Disqus-Dashboard erzeugt werden, was aber in fünf Minuten erledigt ist.
Update: Disqus gibt es für viele Systeme, darunter auch Drupal. Für TYPO3 steht die Extension DISQUS Comments im TER zum Download zur Verfügung. Einen entsprechenden Blogbeitrag habe ich hier gefunden.