Nach fast sieben Jahren des Betrachtens von Frühstück, Mittag- und Abendessen meiner Facebook „Freunde“ habe ich gestern meinen Account dort gelöscht. Folglich wird künftig auch dieses Blog zur „Facebook-freien Zone“ erklärt. Au revoir, zauberhafte, falsche Freunde, keine Like-Buttons mehr, auch wenn man sie vorher schon explizit aktivieren musste. Meine Online-Kommunikation ist eine Art Sozialkapital. Ich sehe keinen Grund, dieses weiterhin kostenlos an der Garderobe von Facebook abzugeben.
Es wäre müssig, alle Gründe, die gegen Facebook sprechen, noch einmal herunter zu beten. Sie sind hinlänglich bekannt. Wer sie trotzdem nachlesen möchte, kann das auf der persönlichen Seite von Richard Stallman tun.
Facebook nervt – es fehlt nur eine Alternative schrieb das t3n Magazin vor einigen Jahren. Nein, Freunde, Alternativen gibt es durchaus. Wie wäre es denn z.B. mal in das riesige Zimmer mit der blauen Decke an der die große, heiße Lampe hängt, zu gehen? Da spielt sich nämlich das wirkliche Leben ab! Der Weg des geringsten Widerstands ist die Nutzung von Facebook.
Meinen Twitter Account werde ich behalten, dort kann ich mit zwei Klicks jemandem folgen oder eben nicht. Um zu lesen was mich interessiert, brauche ich lediglich einen Feed-Reader und Google Plus gibt es auch noch. Facebook nervt. Es nervt, weil es meine Lebenszeit frisst und es nervt, weil es mich davon abhält, wichtigere Dinge zu tun. Daran bin ich selbst schuld. Niemand zwingt mich zu einem Facebook-Konto und nun habe ich eben keines mehr. Facebook ordnet die Kommunikation der Nutzer den eigenen Interessen unter und deshalb – Liked mich doch am Arsch – wie die taz so schön geschrieben hat. Lesenswert.
Genau! Weißt du nicht wie du es richtig und gut für dich nutzen kannst, lass es lieber.
Facebook ist da – und präsent. Wie lange das noch so ist, kann niemand genau sagen.
1. Du brauchst dir das Mittagessen deiner Facebook-„Freunde“ nicht ansehen.
Ist die Funktion „Beiträge dieser Art künftig verbergen“ bei dir kaputt gewesen?
2. Falsche Freunde
Du entscheidest selbst welche Anfragen du bestätigst. Es ist quasi wie in dem großen Raum mit der blauen Decke und der großen Lampe. Dort entscheidest auch du selbst mit wem du sprichst und was du dir ansiehst.
Stell dir mal vor, die Banken, welche Ihre Apps (z.B. Kontoverwaltung) für Smartphones anbieten (die lt. Angaben hohe Nutzerzahlen haben), kommen auf die Idee und machen eine Facebook-App (kennst du?). Von der Idee her gleich wie eine Smartphone App, nur eben auf Facebook.
Ich weiß, das ist jetzt bestimmt eine Horrorvorstellung für die ganzen Facebook-Verweigerer aber es kann durchaus sein, dass in ein paar Jahren Teile des Gesundheitssystems, das Bankwesen, usw. „auch“ über Facebook laufen.
Auf Facebook entscheidet immer der User.