Gestern gingen die alljährlichen Songkran-Feste in Thailand zu Ende. Gut, zumindest in Bangkok merkt man heute kaum mehr etwas davon. In manchen Gegenden Thailands dürfte noch die ganze restliche Woche „gefeiert“ werden. Ich habe das deshalb in Anführungszeichen gesetzt, weil jeder Westler, der in Thailand wohnt weiß, dass Songkran manchmal nicht mehr sehr viel mit „Feiern“ zu hat.
Der Vorsitzende des Buriram United Football Club, Newin Chidchob, hat sich anlässlich der Songkran Feierlichkeiten im I-Mobile Stadion in Buriram eine ganz besondere Strafe für jugendliche Pöbler, Streithansel und Hooligans ausgedacht: Wer Streit anfängt, kämpft abends in einem eigens dafür aufgestellten Boxring gegen professionelle Muay Thai Boxer. Ein „Nein“ wurde nicht akzeptiert, der Gruppenzwang und die Angst, Gesicht zu verlieren, tat wohl ein Übriges, dass der Überschuss an physikalischer Energie auch wirklich wunschgemäß abgebaut wurde. Das Ergebnis sieht man hier:
Es sollte keine Probleme bereiten, Amateur und Profi im Video auseinander zu halten. Natürlich hielt sich keiner der fünf „Helden“ recht lange auf den Beinen, manche brauchten zum Verlassen des Rings gar tatkräftige Hilfe. Jedenfalls dürfte die pädagogische Wirkung ihr Ziel kaum verfehlt haben und die Jungs überlegen künftig vielleicht zweimal, ehe sie bei einem eigentlich friedlichen Fest Streit anfangen.
Für Deutschland wäre so eine Herangehensweise vielleicht auch nicht ganz so falsch. Es entstehen keine Kosten, die Polizei kann sich um Wesentliches kümmern. Anwälte werden auch keine gebraucht. Und spätestens beim zweiten K.O. nach Pöbelei oder Schlimmerem, dürfte Ruhe im Karton sein und die überschüssige Energie ist verbraucht. Erst einmal.