Songkran 2012

Seit heute ist es wieder einmal soweit: Das Songkran-Festival hat begonnen. In den Touristenzentren herrscht der Ausnahmezustand, mir jedoch beschert es fünf Tage Ruhe und die Möglichkeit, endlich einmal Liegengebliebenes und längst Überfälliges aufzuarbeiten.

Songkran traditionell: kleine Mengen von Wasser werden älteren Familienmitgliedern über die Hände gegossen.
Songkran traditionell

Songkran ist das traditionelle Neujahrsfest nach dem thailändischen Mondkalender. Es ist heute auf den 13. bis 15. April datiert. Früher hatte es kein festes Datum und fand ursprünglich zur Frühlingstagundnachtgleiche statt. Da der 14. und 15. in diesem Jahr auf Samstag und Sonntag fällt und nach Thai-Tradition solche Feiertage dann nachgeholt werden, ist folglich auch am Montag und Dienstag noch Songkran. Durchaus positiv, denn Bangkok ist ziemlich leer und staufrei. Für mich, der seit über fünf Jahren jeden Tag mit dem Moped zur Arbeit fährt, heißt das: Visier zu und auf die Kinder am Straßenrand achten. Da stehen sie nämlich, Wassergeschütz im Anschlag. Mopedfahrer sind ein wesentlich interessanteres Ziel als Autos. Die Freude ist groß, wenn der Wasserstrahl trifft. Heute morgen hat er bereits getroffen. Kein großes Problem bei 35 Grad, aufpassen sollte man trotzdem, auf diese Weise passieren oft genug Unfälle. Dennoch, die Kinder haben ihr Vergnügen, ich bin naß und Handys sowie Geld gehören zu dieser Zeit auf keinen Fall in die Tasche. Nach fünf Minuten Fahrt ist man bereits wieder trocken, aber an der nächsten Ecke lauert ja schon der Nächste.

Songkran in Pattaya: Wasser marsch!
Songkran in Pattaya

Was allerdings in den Touristenzentren, insbesondere in Pattaya aus diesem im Grunde beschaulichen Fest gemacht wurde, ist nichts mehr, was mich auch nur annährend zum Mitmachen reizen würde. Im letzten Jahr nahm Bangkok das Fest zum Anlass, den Weltrekord für die grösste Wasserpistolenschlacht zu brechen, der 2007 in Spanien aufgestellt wurde. In Valladolid hatten sich damals 2671 Teilnehmer fünf Minuten lang beschossen. In der thailändischen Metropole wurden hingegen 3477 Schützen gezählt und der Kampf dauerte zehn Minuten.

Wer’s mag… Ich mag es nicht so sehr. In diesem Sinne: Ein gutes neues (thailändisches) Jahr. Sawatdi pi mai – สวัสดีปีใหม่